Kim Piotrowski
River Rest
30.04. - 22.06.2014 

Artist in Residence : Kim Piotrowski wird vom 19. 04. - 29.04. vor Ort in der Galerie arbeiten. Die dort entstandenen Arbeiten bilden den Kern der Ausstellung von Piotrowski. Ausstellungseröffnung ist am 30.04.2014 ab 19.00 Uhr.

"Wie kann man das Gefühl von Wasser auf der Haut oder die Angst vor der unerwarteten Kraft des Wassers malen?
Bei meinem ersten Besuch in Wuppertal im Jahr 2011 war ich fasziniert von dem Fluss. Grölle pass:projects liegt direkt neben der Wupper und die Schwebebahn schwingt alle paar Minuten vorbei. Wie eine pulsierende Schlagader der Stadt, ist die Wupper ein Ort des Handels, des Verkehrs, aber auch der Entspannung und hat zudem eine lange Geschichte.



Als ich in Chicago an diesen Aufenthalt zurück dachte, wurde mir klar wie ähnlich, aber auch wie unterschiedlich die Rolle eines Flusses ist, besonders bezogen auf mein Leben in Amerika. Mit dieser Vorstellung schwankten meine Gedanken in viele Richtungen. Flüsse werden für die Landwirtschaft und für den Schwimmsport benutzt. Sie bieten seit Jahrhunderten Wege des Transports und waren Zeugen des Krieges. Sie können einerseits Orte der Beschaulichkeit, aber auch Orte der Gefahr darstellen.
Die Kraft des Wassers, die Geräusche, die biologischen Bestandteile des Flusses und meine Beziehung zu ihm, ist das, was mich interessierte und was ich hier zu Papier bringen wollte. Im Wesentlichen hat dieser Aufenthalt mir die Gelegenheit gegeben, diesen Fluss zu erleben und zu reflektieren. Sobald ich hier ankam, fing ich an zu zeichnen. Das Wesen meiner Arbeit ist abstrakt und expressiv. Die visuelle Sprache, die ich verwende, spielt mit der Wahrnehmung und der Erinnerung. Jede Zeichnung gibt mir die Möglichkeit, die Veränderung von Linien, Farben und Maßen zu erkennen. Was konstant bleibt, ist das Bewusstsein des Prozesses. In meinen Arbeiten der Ausstellung RIVER REST sind meine persönlichen Erfahrungen, Erinnerungen und Gedanken im Hinblick auf die Entwicklung, dem Niedergang und die Freuden des Flusses, eingebettet. Zudem finde ich die Vorstellung, was an diesem Ort passiert sein mag, bevor wir diesen bebaut und ihn verändert haben, sehr spannend.
Während meiner Zeit, die ich hier gearbeitet habe, entwickelte sich die Fülle, das Gewicht und die Bedeutung in den Arbeiten. Durch die Nähe zur Wupper und die Größe meines temporärem Ateliers, habe ich meine bisher größte Arbeit Last Swim, eine ortsspezifische Wandzeichnung, bei Grölle pass:projects angefertigt. Ich freue mich diese Erfahrung gemacht zu haben und meine Arbeiten in Wuppertal zu präsentieren."
Kim Piotrowski