Die Berliner Künstlerin Isabel Kerkermeier bearbeitet für ihre installativen Objekte industriell produzierte Gegenstände,
wie auf ihr metallenes Skelett reduzierte Stahlrohrmöbel oder Werbebanner, die eigentlich am Ende ihrer Nützlichkeit angekommen sind.
Rekombiniert, bespannt und umformt mit Kunststoffleinen, Nylon, Latex und Expandern werden sie zu Plastiken und Wandobjekten. Da die Neukonstruktion nachvollziehbar ist, bleibt die Verbindung zur spröden rationalistischen Tradition des Mobiliars und seinen menschlichen Proportionen unweigerlich erhalten.
Der Bezug zum Körper und seinen Bewegungsabläufen wird durch den Gebrauch der sinnlich- elastischen Materialien noch unterstrichen. Die ursprüngliche Bedeutung und minimalistische Formensprache der Grundelemente wird, wie auch die ursprünglichen Reklamebotschaften der Banner, zu neuen, ästhetischen Inhalten verdichtet, vermischt und zerfasert. Gleichzeitig geraten die elegant und filigran ausgreifenden Objekte aber selbst in Bewegung. Sie verlieren ihre materielle Schwere, und schweben als rhythmisch vielfältig gestaffelte Form- und Farbassemblagen,
die neue, persönliche Assoziationen freisetzen, im Raum.