Saturn: eine fotografische Arbeit von dem Leipziger Fotokünstler Andreas Wünschirs
In seiner Arbeit „Saturn“ erforscht Andreas Wünschirs den urbanen Raum mithilfe all der Mittel, die die Fotografie hergibt. Der von Menschhand geschaffene Himmelskörper „Saturn“ thront hoch oben als Fixpunkt und strahlt herab auf jeweils unterschiedliche Räume, die Wünschirs auf verschiedene Weise fotografisch erfasst.
Ob Schwarzweiß, in Farbe oder als überbelichtetes Positiv – was sichtbar wird, bleibt, alles andere verschwindet im Dunkeln. Zum einen werden dem Betrachter verschiedene Orte gezeigt, die eine Gemeinsamkeit vereint: der leuchtende Werbeschriftzug als immer wiederkehrender Ausgangspunkt; zum anderen präsentiert Wünschirs unterschiedliche Wahrnehmungen ein- und desselben Ortes. Beide Angebote lassen Spielraum für eigene Geschichten.
Der ironische Umgang mit dem Vorgefundenen, das „Für-bare-Münze-nehmen“ dessen, was sich Werbestrategen einst erdacht haben: Der Name ist Programm, „Saturn“ ist am Himmel und leuchtet, erleuchtet, was sich unter ihm abspielt – das ist die eine Dimension der Fotografien. Die andere ist eine grundehrliche, den Menschen und seinen Raum liebende Einstellung, durch die der Künstler Details zum Vorschein (Hervorscheinen) bringt, die einem ersten flüchtigen Blick wohl verborgen blieben.