Klaus-Martin Treder
Dinge #2 Raum2: Julia Keppeler
06.12. - 25.01.2020 

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Klaus-Martin Treder
Dinge #2

In „Dinge #2“, seiner dritten Einzelausstellung bei GRÖLLE PASS PROJECTS, zeigt der Berliner Künstler Klaus-Martin Treder neueste Arbeiten aus seinen fortgesetzten malerischen Werkgruppen zusammen mit Objekten und einer Plakatinstallation.

Die produktive Gegenüberstellung unterschiedlicher Formate – Malerei, Objekt, Plakat – ist Konzept, sowohl im Sinne eines größeren Zusammenhangs als auch der Abgrenzung und Kontrastierung. Der betonten Materialität der Bilder wie den fotografiebasierten Plakaten stehen besonders die minimalistischen Objekte entgegen.

Ausgangspunkt und Zentrum bildet die Malerei, aus der die beiden anderen Formate hervorgegangen sind. Allein deren Existenz jedoch sowie die unkonventionelle Anwendung des malerischen Mediums, wie sie Klaus-Martin Treder in Serien wie „Colour Garden“ oder „Super Sensitive Drops“ praktiziert, macht den kritischen, distanzierten Umgang mit „der Malerei“ deutlich, die nicht autonom gesetzt ist sondern inhaltlich ihre Rolle übernimmt.
So wird die Farbe in Schüttungen und Applikationen zu einem Ding neben Dingen modelliert. Denn in der Farbmasse schwimmen immer wieder auch ganz reale Gegenstände, die der unmittelbaren Lebenswelt des Menschen entstammen. Das Abstrakte und das Humane gehen eine Verbindung ein, wobei die Materie, vorgetragen in einer hochgradig gesteigerten konzeptuellen Expression, metaphorische Bedeutung annimmt.

Die Objekte bilden ein eigenes Format, man könnte sagen eine andere Ordnung im Werk Klaus-Martin Treders. Im Vergleich zu den Bildern kommen sie einem radikalen Registerwechsel gleich. Drängen sich die Bilder in ihrer überbordenden Materialität schier auf, entziehen sich die Objekte unserem Blick, indem wir durch sie hindurchschauen. Ein „Ding“ finden wir sogar hier angehängt. Als wäre es ein Kleiderständer. Unter anderem mit solchen Gesten wird diesen Arbeiten so alle „künstlerische“ Emphase genommen.
Zugleich gehen auch die Objekte mit dem Menschen um. Sie situieren ihn und ermöglichen eine gesteigerte körperliche Wahrnehmung in Zeit und Raum. Und sie bieten dem Betrachtenden, der durch sie ferner hindurchschreiten kann, wechselnde Perspektiven – auf die Bilder zum Beispiel.